Regulatorischer Druck und digitale Verantwortung
Maschinenbauunternehmen befinden sich im Spannungsfeld von Digitalisierung, globalen Lieferketten und wachsender Bedrohung durch Cyberangriffe. Der Cyber Resilience Act (CRA) der EU verschärft diesen Druck: Hersteller und Betreiber vernetzter Produkte sind verpflichtet, IT-Sicherheitsrisiken entlang des gesamten Lebenszyklus systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu behandeln.
Gerade im Maschinen- und Anlagenbau – mit seinen komplexen, oft langlebigen Produkten und vielfältigen digitalen Schnittstellen – stellt der CRA einen Paradigmenwechsel dar. Der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung? Ein robustes, integriertes Risikomanagementsystem, das nicht nur gesetzeskonform, sondern auch effizient und nachvollziehbar ist.
Mit der BPM- und GRC-Software Aeneis lassen sich diese Anforderungen praxisnah und zukunftssicher umsetzen.
CRA-Anforderungen gezielt meistern – mit Aeneis
Was ist der Cyber Resilience Act (CRA)?
Der Cyber Resilience Act (CRA) ist eine Verordnung der Europäischen Union, die die Cybersicherheit vernetzter Produkte über deren gesamten Lebenszyklus hinweg sicherstellen soll. Er ist Teil des EU-Cybersicherheitsrechtsrahmens und zielt darauf ab, Europas Binnenmarkt zu stärken und Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen besser vor digitalen Risiken zu schützen.
Status und Zeitplan:
- Vorgeschlagen: Der CRA wurde im September 2022 von der EU-Kommission vorgeschlagen.
- Verabschiedet: Der CRA wurde am 23. Oktober 2024 vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU angenommen.
- Inkrafttreten: Die Verordnung trat am 10. Dezember 2024 in Kraft.
- Meldepflicht: Schwachstellen und Sicherheitsvorfälle müssen ab dem 11. September 2026 gemeldet werden.
- Anwendung: Die Hauptpflichten des CRA gelten ab dem 11. Dezember 2027.
Warum ist der CRA notwendig? Die EU reagiert mit dem CRA auf die zunehmenden Sicherheitslücken bei vernetzten Produkten. Bisherige Regelungen wie die CE-Kennzeichnung oder die Produkthaftung decken Cybersicherheitsaspekte nicht ausreichend ab. Der CRA verpflichtet Hersteller daher erstmals, Sicherheitsrisiken aktiv zu managen, Sicherheitsupdates bereitzustellen und Transparenz über Schwachstellen und Schutzmaßnahmen zu schaffen.
Ziel ist es, einen einheitlichen, hohen Sicherheitsstandard für alle digitalen Produkte mit direkter oder indirekter Verbindung zum Internet zu schaffen, vom Industriesensor über Smart-Home-Geräte bis hin zu Maschinensteuerungen im Produktionsumfeld.
Was der Cyber Resilience Act fordert

Der CRA verlangt von Herstellern:
- Sicherheit-by-Design und -by-Default bereits in der Produktentwicklung
- Lückenlose Dokumentation aller Risiken und Maßnahmen
- Risikobewertungen und Schwachstellenmanagement über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg
- Sofortige Reaktion auf entdeckte Sicherheitslücken, inklusive Reporting
Maschinenbauprodukte wie Werkzeugmaschinen, Robotersysteme oder Steuerungseinheiten sind zunehmend vernetzt. Sie bilden das Rückgrat industrieller Infrastrukturen, oft in kritischen Bereichen. Ein Sicherheitsvorfall kann hier nicht nur Produktionsausfälle, sondern auch Menschenleben gefährden. Entsprechend hoch sind die Anforderungen und das Haftungsrisiko.
Welche Produkte im Maschinenbau sind vom CRA konkret betroffen?
Der Cyber Resilience Act gilt für alle Produkte mit digitalen Elementen, die direkt oder indirekt mit einem Netzwerk verbunden sein können. Für Maschinenbauunternehmen ist das eine weitreichende Vorgabe, denn viele moderne Maschinen und Komponenten sind heute Teil einer vernetzten Produktionsumgebung.
Betroffen sind unter anderem:
- Industrie-PCs und Steuerungseinheiten, etwa mit Windows- oder Linux-Betriebssystem
- SPS-Systeme (Speicherprogrammierbare Steuerungen) in Fertigungsanlagen
- Maschinen mit Webinterfaces oder Fernwartungsschnittstellen
- Sensorik und Aktorik, die über Feldbusse oder industrielle Ethernet-Protokolle kommuniziert
- Embedded Software in Robotern, CNC-Systemen oder Mehrachssteuerungen
- Externe Tools oder Cloud-Dienste, die für Wartung, Diagnose oder Update-Prozesse genutzt werden
Besonders kritisch: Auch Software-Komponenten von Drittanbietern unterliegen der CRA-Verordnung. Damit rückt das gesamte Ökosystem der Maschinen-IT in den Fokus, inklusive der Supply Chain.
Mit Aeneis können Maschinenbauerinnen und Maschinenbauer dieses komplexe Geflecht beherrschbar machen: Produktarchitekturen, IT-Komponenten, Abhängigkeiten, Zulieferer, Prozesse und Verantwortlichkeiten lassen sich transparent modellieren, analysieren und auf Risikopotenziale prüfen.
Supply Chain Security und Drittanbieter: Eine neue Verantwortung
Der CRA stellt klar: Hersteller bleiben verantwortlich für die Sicherheit des gesamten Produkts, auch wenn Teile davon von externen Partnern oder Zulieferern stammen. Das betrifft insbesondere:
- Zugekaufte Softwarebibliotheken und Firmware
- IT-Komponenten mit eigener Netzwerkfunktion
- Cloud-basierte Wartungsdienste oder digitale Zwillinge
Die EU fordert deshalb, dass Hersteller eine sogenannte Software Bill of Materials (SBOM) führen, also ein detailliertes Verzeichnis aller digitalen Bestandteile eines Produkts, inklusive Herkunft, Version und potenzieller Schwachstellen.
Mit Aeneis gelingt die Umsetzung dieser Anforderung auf elegante Weise:
- Lieferantenrisiken werden zentral erfasst und bewertet
- SBOMs lassen sich strukturiert dokumentieren und mit Prozessen verknüpfen
- Verpflichtungen und Prüfpflichten aus Verträgen können als Risikoquellen abgebildet werden
- Automatische Reports sorgen für Transparenz gegenüber Auditoren und Behörden
Gerade im Maschinenbau, wo viele Betriebe mit langjährigen Zuliefernetzwerken und spezialisierten OEM-Partnern arbeiten, schafft Aeneis damit eine belastbare Grundlage für Compliance und Vertrauen ohne operative Überforderung.
Aeneis als Drehscheibe für Ihr Risikomanagement
Aeneis ermöglicht es Maschinenbauunternehmen, ein integriertes Risikomanagement aufzubauen, das alle Anforderungen des CRA erfüllt und darüber hinaus:
- Risikoinventar zentral verwalten: Prozesse, Systeme, Produkte und Lieferanten werden übersichtlich modelliert und mit Risiken verknüpft.
- Risiken systematisch bewerten: Die Risikoanalyse erfolgt strukturiert gemäß ISO 31000 mit konfigurierbaren Bewertungskriterien.
- Maßnahmen tracken und dokumentieren: Vom Schwachstellen-Handling über technische Maßnahmen bis zur Kommunikation mit Kunden, alles bleibt nachverfolgbar und revisionssicher.
- Verpflichtungen managen: Durch die Integration von Normen und Gesetzen wie den CRA, NIS-2 oder ISO-Normen behalten Sie alle gesetzliche Anforderungen im Blick.
- Sofort handeln im Krisenfall: In Kombination mit der BCMS-App ist auch der Notfallplan nur einen Klick entfernt.
Mehr zum Risikomanagement in Aeneis
Digital, nachvollziehbar, sicher – Vorteile von Aeneis
Die BPM- und GRC-Software Aeneis bietet Maschinenbauunternehmen dabei mehr als nur ein Tool zur Dokumentation. Sie wird zur Plattform für strategisches Cyber-Risikomanagement:
- End-to-End-Sichtbarkeit: Risiken werden nicht isoliert betrachtet, sondern direkt mit Geschäftsprozessen, Verantwortlichen und Systemen verknüpft.
- Prozesslandkarten für Risikotransparenz: Die intuitive Visualisierung schafft Klarheit, auch für Management und externe Auditoren.
- Aktueller Risikostatus auf einen Blick: Kritikalität, Maßnahmenfortschritt und Zuständigkeiten sind in Aeneis jederzeit sichtbar für ein durchgängig transparentes und handlungsorientiertes Risikomanagement.
- Modular erweiterbar: Datenschutz, Informationssicherheit, BCM – alles lässt sich nahtlos in einem zentralen System abbilden.
Vom Pflichtthema zur Führungsaufgabe: Wie der CRA das Risikomanagement im Maschinenbau verändert
Der CRA zwingt Maschinenbauunternehmen, das Thema IT- und Produktsicherheit aus der reinen Technik- oder Compliance-Ecke zu holen. Es geht nicht nur um die Erfüllung regulatorischer Mindestanforderungen, sondern um die strategische Absicherung des Geschäftsmodells in einer zunehmend vernetzten Industrie.
Denn: Mit dem CRA wird Cybersecurity zur unternehmerischen Kernaufgabe, vergleichbar mit Qualität oder Produktsicherheit.
Was das konkret bedeutet:
- C-Level-Relevanz: Risikomanagement wird Chefsache. Die Haftungsrisiken sind real und betreffen Geschäftsführung und Vorstand.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: IT, Engineering, Legal, QM und Einkauf müssen systematisch zusammenarbeiten, idealerweise über eine zentrale Plattform wie Aeneis.
- Veränderung der Unternehmenskultur: Sicherheitsbewusstsein muss nicht nur in Produkten, sondern auch in Prozessen, Schulungen und Führungskultur verankert sein.
- Prozessorientierung: Ein wirkungsvolles Risikomanagement braucht eine durchgängige Prozessbasis. Aeneis stellt diese Basis bereit und ermöglicht die nahtlose Integration weiterer Managementsysteme wie ISMS, Auditmanagement oder BCM.
Besonders interessant: Unternehmen, die den CRA nicht nur als regulatorische Hürde, sondern als Chance für mehr Resilienz und Kundennutzen begreifen, schaffen Vertrauen bei Partnern, Kunden und Investoren.
Beispiel: Risikoanalyse im Lebenszyklus eines Roboters
Ein Maschinenbauunternehmen, das Industrieroboter entwickelt und produziert, setzt Aeneis ein, um systematisch Risiken entlang des gesamten Produktlebenszyklus zu managen, von der Entwicklung bis zur Wartung:
- In der Entwicklung: Es werden potenzielle Risiken im Zusammenhang mit eingesetzter Software identifiziert und im System als Prozessrisiken erfasst. Diese werden direkt mit den betroffenen Entwicklungsprozessen verknüpft.
- In der Produktion: Das Unternehmen bewertet Risiken wie etwa die Manipulierbarkeit von Steuerungseinheiten oder physikalische Gefährdungen durch unsachgemäße Montage. Zu jedem Risiko werden passende Kontrollen hinterlegt, z. B. Prüfungen vor Auslieferung.
- Im Betrieb beim Kunden: Relevante Unternehmensrisiken wie der Missbrauch von Fernwartungsschnittstellen oder nicht autorisierte Zugriffe werden analysiert und mit entsprechenden Kontrollaufgaben versehen – etwa regelmäßige Zugangskontrollen.
- Im Service: Für bekannte Schwachstellen oder mögliche Ausfälle werden Risikoszenarien definiert. Aeneis ermöglicht es, Maßnahmen zur Risikominimierung anzulegen, die Verantwortlichen zuzuweisen und deren Umsetzung zu verfolgen – etwa den turnusmäßigen Austausch sicherheitskritischer Komponenten.
Das Ergebnis:
Alle Risiken sind strukturiert dokumentiert, mit Prozessen und Verantwortlichkeiten verknüpft und durch regelmäßige Kontroll-, Überwachungs- und Reviewaufgaben abgesichert. So wird der CRA nicht nur erfüllt, das Unternehmen gewinnt auch intern an Transparenz und Handlungssicherheit
CRA als Chance für mehr Resilienz – mit Aeneis als Partner
Der Cyber Resilience Act ist mehr als nur ein Compliance-Thema, er ist ein Weckruf. Wer ihn ernst nimmt, schützt nicht nur seine Produkte und Kunden, sondern sichert sich auch einen Wettbewerbsvorteil.
Mit Aeneis bieten wir eine ausgereifte, praxisnahe Softwarelösung, mit der Maschinenbauunternehmen regulatorische Anforderungen professionell umsetzen, Risiken transparent managen und ihre Cyber-Resilienz nachhaltig stärken können.
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