Cyberangriffe, Cloud-Services und neue Regulierungen wie DORA oder NIS-2 verändern die Sicherheitslandschaft in der Finanzbranche grundlegend. Mit der ISO/IEC 27001:2022 wurde der weltweit wichtigste Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS) modernisiert und bringt neue Anforderungen an Governance, Prozesse und technische Maßnahmen.
Für Banken, Versicherer und Finanzdienstleister bedeutet das: Wer die Migration noch nicht abgeschlossen hat, muss jetzt dringend aktiv werden. Denn seit Oktober 2025 läuft die alte Zertifizierungsversion endgültig aus und nur ein ISMS nach der aktuellen Norm bleibt auditfähig und anerkannt.
Wie Finanzinstitute die Änderungen praxisnah und effizient umsetzen und wie die BPM- und GRC-Software Aeneis sie dabei unterstützt, lesen Sie in diesem Artikel.
Warum die Anpassung an ISO 27001:2022 für Finanzinstitute jetzt Priorität hat
Die Finanzbranche zählt zu den am stärksten regulierten Sektoren überhaupt. Neben der BaFin-Aufsicht und den MaRisk-Vorgaben müssen Institute zunehmend auch EU-Richtlinien wie DORA oder NIS-2 erfüllen. Alle diese Regulierungen eint ein gemeinsamer Nenner: Sie verlangen nach einem nachweisbar wirksamen ISMS, das Risiken systematisch identifiziert, bewertet und beherrscht.
Mit dem Wechsel zur Version 2022 wurden die Sicherheitskontrollen modernisiert, stärker auf Cloud-Umgebungen und digitale Geschäftsmodelle ausgerichtet und in vier übersichtliche Kategorien gegliedert. Wer jetzt noch mit veralteten Strukturen arbeitet, riskiert nicht nur Auditabweichungen, sondern auch operative Risiken in der IT- und Prozesslandschaft.
Die gute Nachricht: Eine prozessorientierte Plattform wie Aeneis ermöglicht es, die neuen Anforderungen systematisch abzubilden, von der Gap-Analyse über die Maßnahmenplanung bis zur revisionssicheren Nachweisführung.
Die wichtigsten Änderungen der ISO 27001:2022 im Überblick
Die ISO 27001:2022 ist die erste große Aktualisierung seit fast zehn Jahren und sie bringt spürbare Veränderungen. Ziel der neuen Version ist es, Informationssicherheit klarer zu strukturieren, digitale Risiken abzubilden und die Norm stärker mit modernen Managementsystemen zu verzahnen.
Neue Struktur der Sicherheitskontrollen
Statt bisher 114 Kontrollen in 14 Domänen gibt es nun 93 Kontrollen in 4 Bereichen:
- Organisational – Governance, Richtlinien, Risikomanagement
- People – Schulung, Awareness, Verantwortlichkeiten
- Physical – physische Sicherheitsmaßnahmen
- Technological – technische Schutz- und Monitoringmaßnahmen
Die neue Gliederung vereinfacht die Anwendung und unterstützt eine integrierte Sicht auf Informationssicherheit, besonders relevant für Banken und Versicherungen mit komplexen Prozesslandschaften.
Elf neue Kontrollen für aktuelle Risiken
Die Norm reagiert auf moderne Bedrohungen und technologische Entwicklungen. Neu eingeführt wurden unter anderem:
- Threat Intelligence (5.7): systematische Auswertung von Bedrohungsinformationen
- Cloud Security (5.23): sichere Nutzung und Kontrolle externer Cloud-Dienste
- Data Masking (8.11) und Data Leakage Prevention (8.12): Schutz sensibler Daten
- Monitoring Activities (8.16): kontinuierliche Überwachung sicherheitsrelevanter Ereignisse
- Secure Coding (8.28): sichere Softwareentwicklung und Code-Prüfung
Für Finanzinstitute bedeutet das: mehr Klarheit in der Umsetzung regulatorischer Vorgaben, insbesondere im Hinblick auf DORA, MaRisk AT 7.2 und die IT-Aufsicht der BaFin.
Weitere Anpassungen und Vereinfachungen
- Vereinheitlichte Begriffe: z. B. präzisere Definition von „Assets“
- Zusammengeführte Controls: weniger Dopplungen, klarere Verantwortlichkeiten
- Kleine, aber praxisrelevante Änderungen in den Kapiteln 4–10, etwa bei:
- Interessierten Parteien (4.2)
- Planung von Änderungen (6.3)
- Dokumentierten Informationen (7.5)
Mehr Integration und Nachweisbarkeit
- Die ISO 27001:2022 fördert die Verknüpfung mit anderen Normen wie ISO 9001, ISO 22301 oder ISO 31000.
- Digitale Werkzeuge werden explizit als Enabler für Nachweisführung und kontinuierliche Verbesserung gesehen.
- Für Banken und Versicherungen eröffnet das den Weg zu einem integrierten ISMS, das Auditfähigkeit, Effizienz und regulatorische Compliance vereint.
- Mit einer Lösung wie Aeneis lassen sich diese Anforderungen direkt in Prozesse, Workflows und Berichte übersetzen, revisionssicher, automatisiert und auditfähig.
Was die Änderungen für die Finanzbranche bedeuten
Für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister verschärfen sich mit der ISO 27001:2022 die Anforderungen an Governance, Risiko- und Informationssicherheitsmanagement. Die neuen Kontrollen, etwa zu Cloud-Sicherheit, Überwachung und Bedrohungsanalyse, greifen direkt in bestehende MaRisk-, DORA- und BAIT-Vorgaben ein.
Institute, die ihr ISMS bislang isoliert geführt haben, müssen Informationssicherheit nun prozessorientiert und integriert denken. Eine aktuelle Studie von Kariuki et al. (2024) zeigt, dass Banken, die ISO 27001 systematisch implementieren, ihre Risikotransparenz und Reaktionsgeschwindigkeit signifikant verbessern. Gleichzeitig identifizieren die Forschenden fehlende Integration und unklare Verantwortlichkeiten als häufigste Hürden bei der Umsetzung.
Wer dafür auf eine Plattform wie Aeneis setzt, kann regulatorische Anforderungen, Prozesse und Nachweise in einem zentralen System abbilden.
Wie Aeneis Finanzinstitute bei der Umsetzung der ISO 27001:2022 unterstützt
Die neuen Anforderungen der ISO 27001:2022 lassen sich nur dann effizient erfüllen, wenn Informationssicherheit, Prozesse und Compliance in einer gemeinsamen Systemlandschaft zusammengeführt werden. Genau das schafft Aeneis:
Als integrierte BPM- und GRC-Plattform verbindet Aeneis Prozessmanagement, Risikomanagement, ISMS und Auditmanagement in einem zentralen System, ideal für die regulatorisch anspruchsvolle Finanzbranche.
1. Prozessorientierte Umsetzung statt Dokumentenchaos
Anstatt Sicherheitsmaßnahmen isoliert in Tabellen zu pflegen, bildet Aeneis die Kontrollen der ISO 27001 direkt in der Prozessarchitektur ab.
- Jeder Prozess kann den relevanten Kontrollen, Risiken und Maßnahmen zugeordnet werden. So wird klar sichtbar, wo Sicherheitsanforderungen im Tagesgeschäft wirken.
- Änderungen in Prozessen oder Systemen werden nachvollziehbar in die ISMS-Dokumentation übernommen.

Für Banken und Versicherer bedeutet das: Die oft getrennten Welten von Prozessmanagement, IT-Risikomanagement und Informationssicherheit wachsen zu einem ganzheitlichen Steuerungsmodell zusammen.
2. Maßnahmenmanagement und Nachverfolgung
Die Umsetzung der Norm erfordert konsequente Steuerung von Maßnahmen. In Aeneis können diese zentral verwaltet, Verantwortlichen zugewiesen und über Workflows verfolgt werden.
- Status und Fortschritt sind jederzeit nachvollziehbar.
- Erinnerungen und Benachrichtigungen unterstützen die fristgerechte Umsetzung.
- Die Maßnahmen lassen sich direkt mit Prozessen, Risiken und Kontrollen verknüpfen, ohne Tabellen und Medienbrüche.
So entsteht ein durchgängiges System, das Verantwortung, Transparenz und Effizienz vereint. Die Untersuchung von von Solms et al. (2023): „Adoption of the Information Security Management System Standard ISO/IEC 27001: Motives, Impacts, Barriers.“ zeigt ebenfalls, dass Unternehmen mit einem klar strukturierten Maßnahmenmanagement und digital unterstützten ISMS signifikant bessere Ergebnisse bei Auditierungen erzielen und Sicherheitsanforderungen nachhaltiger umsetzen.
3. Nachweisführung und Auditunterstützung
Die ISO 27001 verlangt umfassende Nachweise und Aeneis erstellt sie digital und zentral:
- Standardisierte Reports (z. B. SoA-Berichte, Managementberichte oder Audit-Protokolle) lassen sich direkt aus dem System generieren.
- Alle Änderungen werden revisionssicher dokumentiert, wodurch die Audit-Trail-Pflicht erfüllt ist.
- Auditoren können gezielt auf die relevanten Prozesse, Risiken und Dokumente ohne Medienbruch zugreifen.

Das reduziert nicht nur Auditaufwände, sondern verbessert auch die Qualität und Nachvollziehbarkeit der Sicherheitssteuerung.
4. Integration mit bestehenden Managementsystemen
Viele Finanzinstitute verfügen bereits über Managementsysteme nach ISO 9001, ISO 22301 oder ISO 31000. Aeneis harmonisiert diese Systeme über eine einheitliche High-Level-Structure (HLS).
- Anforderungen verschiedener Normen werden in einer konsistenten Struktur abgebildet.
- Mehrfachdokumentationen und redundante Prüfungen entfallen.
- Sicherheit, Qualität, Business Continuity und Compliance greifen nahtlos ineinander.

So entsteht ein integriertes Managementsystem (IMS), das nicht nur normkonform, sondern auch strategisch wertvoll ist.
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ISO 27001:2022 als Chance für integrierte Informationssicherheit
Die ISO 27001:2022 markiert einen Wendepunkt für Finanzinstitute: Informationssicherheit wird zur strategischen Führungsaufgabe. Wer die neuen Anforderungen nur als Pflicht versteht, vergibt Potenzial, denn mit dem richtigen System kann die Norm zur Basis für mehr Transparenz, Resilienz und Vertrauen werden.
Mit der BPM- und GRC-Software Aeneis können Sie Informationssicherheit prozessorientiert gestalten, steuern und dokumentieren. Anstatt neue Strukturen neben bestehenden aufzubauen, integriert Aeneis die ISO-Kontrollen, regulatorischen Vorgaben und Prozesse in einem einzigen digitalen System. Das Ergebnis sind eine prüfbare Compliance, weniger Aufwand und mehr Sicherheit im Tagesgeschäft.
Jetzt handeln
Die Übergangsfrist zur neuen Norm ist abgelaufen, jetzt zählt Umsetzung statt Aufschub. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr ISMS zukunftsfähig aufzustellen und Informationssicherheit in Ihre Prozesslandschaft zu integrieren.
Vereinbaren Sie eine Live-Demo, um zu sehen, wie Sie die Anforderungen der ISO 27001:2022 in Ihrer Organisation digital und auditfähig umsetzen können.
FAQs
Was ist die ISO 27001:2022?
Die ISO 27001:2022 ist die internationale Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie definiert Anforderungen, mit denen Unternehmen ihre Informationswerte systematisch schützen können. Die aktuelle Version von 2022 modernisiert die Sicherheitskontrollen und stärkt die Integration in Geschäftsprozesse.
Mit einer Softwarelösung wie Aeneis lässt sich diese Integration zentral und transparent gestalten.
Was hat sich mit der neuen ISO 27001 geändert?
Die Zahl der Sicherheitskontrollen wurde von 114 auf 93 reduziert, strukturiert in vier Themenbereiche: organisatorisch, personell, physisch und technologisch. Neu hinzugekommen sind elf Controls, etwa zu Cloud-Sicherheit, Threat Intelligence und Datenmaskierung. Die Software Aeneis unterstützt dabei, diese Kontrollen klar zuzuordnen und die Umsetzung in den Prozessen abzubilden.
Warum ist die ISO 27001 für Finanzinstitute besonders wichtig?
Finanzinstitute unterliegen strengen Aufsichtsregeln wie MaRisk, DORA und BAIT. Die ISO 27001 bietet dafür den international anerkannten Rahmen, um Informationssicherheit nachvollziehbar zu steuern. Mit dem ISMS in Aeneis lassen sich diese regulatorischen Anforderungen in einem integrierten Managementsystem bündeln und auditfähig dokumentieren.
Wie lässt sich die Umsetzung der ISO 27001 effizient gestalten?
Der Schlüssel liegt in klaren Prozessen, eindeutigen Verantwortlichkeiten und digitaler Nachvollziehbarkeit. Eine zentrale Plattform wie Aeneis verbindet Prozessmanagement, Risiko- und ISMS-Steuerung – so entsteht ein durchgängiger, prüfbarer Informationssicherheitsprozess.
Welche Vorteile bringt eine ISO-27001-konforme Umsetzung mit Aeneis?
- Einheitliche Datenbasis für Prozesse, Risiken und Kontrollen
- Automatisierte Dokumentation und Nachweise für Audits
- Klare Verantwortlichkeiten und transparente Maßnahmenverfolgung
Damit wird Informationssicherheit nicht zur Pflichtübung, sondern zu einem messbaren Beitrag zur Unternehmenssteuerung.

